Zuletzt aktualisiert am 9. Juli 2021 um 23:23

Wieder ein paar Tage Berlin mit den Kids. Diesmal weniger schwergewichtig als im letzten Jahr bei unserer Tragical History Tour, dafür eher relaxt. Und trotzdem ausführlich. Hat gereicht für ein komplettes ABC der Berlin-Entdeckungen mit einem Teen und einem Pre-Teen. Für viele davon brauchten wir einfach nur in den Straßen rund um unser Hotel in Friedrichshain herumzulaufen.

A wie Aufschnitt

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Definitiv der allerbeste Laden, in dem wir je waren: Aufschnitt Berlin, “Berlin’s first Textile Butchery”, wie sich das Geschäft selbst nennt. Sieht aus wie eine Metzgerei, riecht aber anders: Sämtliche Salamis, Schinken, Würstchen bestehen aus Stoff. Sie dienen als Kissen oder Nackenrollen, als Schlüsselanhänger oder als Dekoration. Zu finden in der Boxhagener Straße 32 in Friedrichshain, wo die Wurstwaren auch genäht werden. Die Gründerin des Labels ist übrigens Vegetarierin.

B wie Buddhismus

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Warum in die Ferne schweifen? Tibetischer Buddhismus wird auch im Bodhicharya Zentrum in Friedrichshain praktiziert.

C wie Clärchens Ballhaus

Clärchens Ballhaus

Zugegeben, wir sind nur vorbeigelaufen. Aber allein der Anblick lohnt sich. Außerdem spielt Clärchens Ballhaus eine entscheidende Rolle in dem Kinderkrimi “Edwina ermittelt in Berlin”.

D wie Dussmann

Dussmann

Wenn wir da nicht waren, waren wir nicht in Berlin: Ohne ein paar Büchertüten aus dem Kulturkaufhaus Dussmann bei der S-Bahn-Station Friedrichstraße fahren wir niemals nach Hause.

E wie Ecke

Berlin Intimes Kino

Oder auch: coole Ecke.

F wie Friseur

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Mit der richtigen Wandbemalung wird sogar der “Drei Engel für Charlie”-Look kultig.

G wie Gentrification

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Reisen bildet. Meine ältere Tochter hat in Berlin eine Vokabel gelernt, die ihr noch öfter begegnen wird. Denn das Thema Gentrification ist noch lange nicht durch.

H wie Hatch Stickermuseum

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Bitte hingehen! Das Hatch Stickermuseum in der Friedrichshainer Schreinerstraße 10 ist das Werk eines passionierten Sammlers – und Kenners: Mit 13 Jahren hat Oliver Baudach begonnen, Sticker zu sammeln, und heute füllt seine Kollektion von Aufklebern aus der Street-Art- und Skater-Szene mehrere Räume. Es gibt jede Menge zu entdecken: Kurioses, Cooles, Künstlerisches, Politisches. Manches, wie die Sticker des Künstlers Shepard Fairey (siehe Bild), hat fast schon Kunstmuseumsqualität. Das kleine Museum ist donnerstags bis samstags von 12.00 bis 18.00 Uhr geöffnet und nimmt einen schmalen Euro Eintritt pro Person, den man mehr oder minder freiwillig beim Hinausgehen in ein Sparkästchen wirft. Für Fans: Oliver Baudach betreibt auch einen Online-Stickershop.

I wie Innehalten

Street Art Berlin

Schräg gegenüber von unserem Hotel (siehe Y) begegnen wir jeden Tag mehrmals dem Schmetterlingsmädchen mit dem verschlossenen Mund, das der italienische Künstler Michele Tombolini in Zusamenarbeit mit der Organisation Ecpat an das Haus in der Krossener Straße 36 gemalt hat, um auf das Thema Kinderprostitution aufmerksam zu machen. So kommt es, dass dieses üble Thema zu einem unserer familiären Berlin-Gesprächsinhalte wird: Zumindest bei uns hat das “Butterfly”-Bild seinen Zweck erfüllt.

J wie Japanisch

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Fester Berlin-Programmpunkt für unsere Familie: bei Ishin Sushi essen. Es gibt mehrere Restaurants der Kette, wir gehen in die Filiale in der Mittelstraße, die nur ein paar Schritte vom Kulturkaufhaus Dussmann (s.o.) entfernt ist. Danke an die Freundin, die uns das Ishin gezeigt hat!

K wie Kugeln

Kugeln

Und das ist ja noch lange nicht alles, was es in der Hauptstadt an Kugeln und Kuppeln gibt.

L wie Linie 100

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Kein Geheimtipp, aber wir haben es zum ersten Mal ausprobiert: mit der Buslinie 100 vom Bahnhof Zoo zum Alexanderplatz zu fahren. Das ist Sightseeing zum Preis eines Bustickets, denn die Linie 100 passiert jede Menge Sehenswürdigkeiten: Bundeskanzleramt, Siegessäule, Schloss Bellevue, die schwangere Auster, den Eingang des Berliner Zoos, den Dom, den Reichstag. Eine gute Option auch bei Regen, denn so ein paar Wasserstreifen vor dem Fenster des Doppeldeckerbusses sind nicht weiter schlimm.

M wie Murals

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Berlin ist voller Street Art: spontaner, illegal gemalter und auch in Auftrag gegebener. Der britische Künstler Jimmy C aka James Cochran wurde gebeten, die Mauer am Eingang des Anne-Frank-Zentrums zu bemalen. Sein Anne-Frank-Porträt lohnt einen Abstecher in den auch ansonsten sehr bunten Hinterhof der Rosenthaler Straße 39.

N wie Nilsson, Herr

Herr Nilsson Berlin

Wunderbare Entdeckung: Herr Nilsson Godis, ein ganz auf schwedische Süßigkeiten spezialisiertes Geschäft mit Tante-Emma-Laden-Charme in der Friedrichshainer Wühlischstraße 58. Wir waren täglich da.

O wie Ostkreuz

Ostkreuz Berlin

Sieht ohne den Gewitterhimmel leider nicht so cool aus.

P wie Poesie

Berlin Poesie

Worte, die alles sagen.

Q wie Quark

Kuchenrausch Berlin

Suchbild! Der Quark ist in den Crêpes versteckt. Einer von vielen Gründen, aus denen wir in Berlin so oft wie möglich im Café Kuchenrausch in der Simon-Dach-Straße 1 in Friedrichshain frühstücken. Die Frühstückskarte dort ist umwerfend und gilt bis 16.00 Uhr, ansonsten sind die Gerichte passend zum Kaffeehaus-Ambiente schwerpunktmäßig bodenständig. Und die Kuchen! Wir kommen wieder.

R wie Regen

Berlin Boxhagener Straße

Regen sieht in Berlin einfach besser aus als bei uns.

S wie Souvenir

Aufschnitt Berlin

Siehe A.

T wie Tunnel

U-Bahn Berlin

Wir müssen bald wieder nach Berlin, damit mir für T etwas Besseres einfällt als der U-Bahn-Tunnel.

U wie Uniqlo

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Man muss nicht unbedingt nach Berlin, um bei Uniqlo zu shoppen, aber wenn man schonmal da ist, kann man ebenso gut in die Tauentzienstraße fahren und sich mit japanischen Bekleidungs-Basics eindecken. Außerdem wären wir ohne unseren Uniqlo-Besuch nicht am Bahnhof Zoo vorbeigekommen und hätten nicht die Linie 100 genommen (s.o.).

V wie Vegan

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Ein bisschen schockierend, dass man aus der vom veganen Trend erfüllten Hauptstadt nur ein schrecklich unscharfes Essensfoto mitbringt. Veganes gibt’s in Berlin sogar am Bahnhofsimbiss, wir aber haben unser Glück im Bistro Bardot in der Boxhagener Straße gefunden, das zu unserem Hotel Almodóvar (s.u.) gehört. Dort wird rein vegetarisch und viel vegan gekocht – mit einer Kreativität, die wir sonst bei veganem Essen noch nicht gefunden haben.

W wie Wand

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Weiße Wände braucht wirklich keiner.

X wie Xenophobie

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Obwohl wir in Schwaben wohnen, ist uns keine explizite Fremdenfeindlichkeit entgegengeschlagen, aber wir sind tatsächlich in die Verlegenheit geraten, zu erklären, dass wir zwar aus Schwaben kommen, jedoch keine Schwaben sind. Irgendwie feige von uns, obwohl es der Wahrheit entspricht. Zur Wiedergutmachung haben wir die schwäbische Bäckerei von Friedrichshain aufgesucht, aber wir haben nichts gekauft, denn wir finden, eine Bäckerei, die Franzbrötchen im Angebot hat, soll sich nicht mit dem provokanten Attribut “schwäbisch” schmücken!

Y wie Yogamatte

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“Was ist ein Biohotel?”, fragte uns der Taxifahrer, der uns bei unserem ersten Aufenthalt vom Biohotel Almodóvar abholte. Ehrlich gesagt, wissen wir es auch nicht, aber wir waren jetzt schon zweimal da und können es von Herzen empfehlen – nicht zuletzt wegen der angenehmen und großen Familienzimmer. Bio meint wahrscheinlich den ganzen Komplex aus dunklem Holz, einzelnen fernöstlichen Statuen und Yogamatte im Zimmer. In der Lobby stehen ergonomisch gerundete Sitzelemente in Form asymmetrischer Steine, irgendwo im Hotel existiert eine Sauna: alles im Sinne einer Art Zen-Wellbeing mitten in Friedrichshain.

Z wie Ziegelwerk

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Fake. Ich finde es komplett unangemessen, unhistorisch, absurd, dass das Stadtschloss wiedererbaut wird. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs verkleiden sie die Fassade mit Ziegelwerk, das dann später barockisiert werden soll. Meine große Tochter ist diesmal einer Meinung mit mir. Sie findet, man hätte sich für diesen Ort eigentlich ein kreatives zeitgemäßes Schloss einfallen lassen sollen. Kann ich unterschreiben.