Zuletzt aktualisiert am 23. Februar 2018 um 20:12
Rom mit Kindern, Teil 2: Nach den Kaisern kamen die Päpste, und die sind heute noch da. Wenn das anders wäre, würde sich Rom anfühlen wie ein Museum, so aber bleibt es eine Stadt voller Mysterium, in der der Atem der Geschichte einen an jeder Ecke anweht – spürbar für Kinder und Erwachsene. Wobei die Mehrzahl der geschichtsträchtigen Ecken zwischen Mittelalter und Barock von den Päpsten angelegt wurde.
Christliches Rom mit Kindern: PÄPSTE
Papst Franziskus lächelt zweidimensional von allen Souvenirständen, aber vom Vatikan nehmen wir nur eine Außenansicht mit. Alles, was jenseits der Türen des Petersdoms liegt, wird geschwänzt: zu lange Schlangen. Doch auch die sind interessant: Menschenmassen mit einer Mischung aus religiösen, kunstgeschichtlichen und touristischen Motivationen, die alle unbedingt in diese eine Kirche wollen.
Unsere katholischen Töchter finden es doof, dass sie nicht in den Kirchenstaat hereinkommen, doch der bleibt dank der pittoresken Schweizergarde hermetisch verschlossen.
Immerhin gibt es das vatikanische Postamt, das eine Interaktion mit dem Kirchenstaat ohne nennenswerte Wartezeiten erlaubt.
Aber für religiöse Angelegenheiten braucht man in Rom sowieso nicht bis in den Vatikan; nichtmal bis in die nächste Kirche.
Am Viale die Trastevere steht zwischen Bushaltestelle und Maschendrahtzaun ein Marienschrein, der mit privaten Dankesbotschaften geschmückt ist und auf dem sich ständig frische Blumen, Kerzen und Nachrichten finden. Dieser Ort beeindruckt uns.
Christliches Rom mit Kindern: MITTELALTER-MOSAIKEN
Inspiration für die nächsten Kästchen-Designs während langer Mathestunden oder einfach nur schön? Die Cosmaten machten, was auch Kinder gerne machen, dies allerdings auf höchstem Niveau: Muster. Spiralige Bodenornamente aus Marmor, leuchtende Säulen und Gebälk-Bordüren aus Gold und Glasfluss – die Mosaik-Künstler hinterließen zwischen dem 12. und dem 14. Jahrhundert jede Menge funkelnder und flirrender Spuren in römischen Kirchen. Cosmaten nannte man die Mosaizisten übrigens, weil erstaunlich viele von ihnen mit dem Namen Cosmas signierten.
In den Kreuzgang der Kirche San Giovanni in Laterano gelangt man über den Innenraum der prächtigen Bischofskirche des Papstes. Durch eine Seitentür betritt man eine Art geheimen Garten voller märchenhafter Cosmaten-Ornamente. Zu Fuß problemlos zu erreichen vom Kolosseum und eine erholsame Oase nach den Menschenmassen.
Wir haben Glück mit den Mosaiken: Auf unserem Weg zum Hotel kommen wir mehrfach an der Kirche Santa Maria in Trastevere vorbei, einer der ältesten Kirchen Roms, die berühmt ist für ihre mittelalterlichen Mosaikbilder. Die allerdings sind nicht ornamental wie die der Cosmaten, sondern zeigen biblische Szenen. Wir lernen: Das ist Rom. Man will nur schnell zum Hotel und stößt unwillkürlich im Vorbeigehen auf große Kunstschätze.
Christliches Rom mit Kindern: BAROCK
Der tollste aller Brunnen und sowieso – nach Meinung unserer jüngeren Tochter – fast das Tollste an ganz Rom: die Fontana di Trevi. Münze in die rechte Hand, über die linke Schulter werfen, und die Sache ist besiegelt: Man wird wiederkommen nach Rom! Vorher muss man sich einen Platz am Rand des Brunnens erkämpfen, der fast schon ein Wasserfall ist, aber ist ja gut, dass es hier so voll ist, denn die Münzen im Brunnen kommen wohltätigen Zwecken zugute.
Hier geht’s zu:
Rom mit Kindern, Teil 1: Antike Highlights
Rom mit Kindern, Teil 3: Highlights aus unserer Zeit
2 Comments
Clarissa
Liebe Maria-Bettina,
vielen Dank für deine eindrucksvollen Fotos.Sie zeigen mal eine etwas andere Perspektive. Das finde ich sehr interessant.
Nicht immer nur das typisch Touristische. Das wirkt sehr authentisch.
Ich habe schon in einigen Artikeln gestöbert und ich habe beschlossen noch eine Weile zu bleiben.
Ich freue mich schon jetzt auf weitere Artikel.
Ganz liebe Grüße, Clarissa
Maria-Bettina Eich
Liebe Clarissa,
das freut mich! Rom hat wirklich eine Menge zu bieten, auch über die allgemein bekannten Highlights hinaus.
Liebe Grüße zurück,
Maria