Zuletzt aktualisiert am 23. September 2021 um 21:06
Australische Kinder waren die Ersten, die den “Obliteration Room” von Yayoi Kusama mit Punkten bekleben durften. Die japanische Künstlerin schuf die Installation für die Queensland Art Gallery in Brisbane. Von dort ist das Konzept jetzt nach Basel gekommen – als interaktives Highlight der Ausstellung “Spielobjekte”, die noch bis zum 11. Mai 2014 im Museum Tinguely läuft.
Hier darf jeder kleben, jeder daran mitwirken, dass aus einem ursprünglich weißen Raum ein typisches Yayoi-Kusama-Kunstwerk wird: eine Installation, die bis zur Auflösung aller Konturen, bis zur psychedelischen Entgrenzung mit Punkten überzogen wird.
Um Kunstwerke, die man nicht nur betrachten, sondern die man durch spielerische Mitwirkung in ihrer Gestalt verändern kann, geht es in der gesamten Basler Ausstellung. Was in den Avantgarden der Zwischenkriegszeit begann, wurde in der Nachkriegskunst zu einer Bewegung, die Partizipation statt strengem Respekt gegenüber dem Kunstwerk forderte.
Das Museum Tinguely stellt Spielkunst verschiedener zeitlicher und räumlicher Herkunft aus. Spielen darf man mit den historischen Objekten allerdings nur im Rahmen von Führungen.
Für die vielen Kinder, die die “Spielobjekte” besuchen, sind die letzten Ausstellungsräume die tollsten. Hier findet sich neben Yayoi Kusamas Punktezimmer eine Installation mit Pappkuben von Jeppe Hein, mit denen man bauen kann. Herausforderung und Reiz besteht in der abgeflachten Ecke, die jeder Kubus besitzt.
Computerprogramme wie das von Carlos Cruz-Diez, die die interaktive Kreativität herausfordern, sind heute bereits zu einer recht alltäglichen Angelegenheit geworden. In Basel zieht man dem virtuellen Spielzimmer ohne Zögern den klassischen dreidimensionalen Raum vor.
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