Zuletzt aktualisiert am 20. März 2019 um 16:20

Sie ist eine der bedeutendsten finnischen Künstlerinnen und wäre in diesem Jahr hundert geworden: Tove Jansson ist international vor allem für die Mumin-Geschichten bekannt, die sie schrieb und illustrierte. Dabei machen die Bücher über das Leben im Mumintal, die sich keineswegs allein an Kinder richten, nur einen Teil des Werks der schwedischsprachigen Finnin aus. Im Rahmen der Reihe von “Tove 100”- Veranstaltungen, die in diesem Jahr in der Heimat der Autorin stattfinden, zeigt das Ateneum in Helsinki eine Retrospektive der Künstlerin, die noch viel mehr war als Kinderbuchautorin und -illustratorin (noch bis zum 7. September 2014).

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Angeblich begann die kleine Tove Jansson zu zeichnen, bevor sie laufen konnte. Immerhin sah Tove ihre Mutter täglich an dem kleinen Tisch sitzen, an dem diese Bücher, Zeitschriften und Briefmarken illustrierte. Schon als Schülerin stellte Tove Jansson kleine Zeitungen her, die sie in ihrer Klasse verkaufte. Mit 14 Jahren veröffentlichte sie ihr erstes Bilderbuch. Ihre Gemälde, auf denen sie gern sich selbst und ihre Familie darstellte, verschafften Tove Jansson in ihrer Heimat Renommee, und mit ihren anti-nationalsozialistischen Karikaturen bezog sie mit Ende zwanzig auch politisch Position.

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Erst dann kamen die Mumins. 1945 erschien der erste Roman um den nilpferdähnlichen Troll, seine skurrile Familie und die unterschiedlichen Fantasiewesen, die im Mumintal und dessen Umgebung leben.

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Aus Tove Janssons Mumin-Phase zeigt das Ateneum Originalzeichnungen für die Romane und die Mumin-Comics, großformatige Malereien und nicht zuletzt wunderbare Miniaturszenerien, die die Künstlerin über die Jahrzehnte zusammen mit ihrer Lebensgefährtin Tuulikki Pietilä und mit Pentti Eistola baute: Muminhäuser von außen und von innen sowie Landschaften, in denen Mumin-Abenteuer stattfinden. Diese kleine dreidimensionale Trollwelt ist das das Highlight für alle Kinder unter den Ausstellungsbesuchern.

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Davon gibt es viele, und als deutscher Tourist freut man sich, dass finnische Kleinkinder bereits ungefähr in dem Alter “Muumi” sagen können, in dem Tove Jansson mit dem Zeichnen begann.

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Den sagenhaften Erfolg, den die Mumins ab dem Erscheinen des zweiten Buchs genossen, stellen Ausstellungsgegenstände wie Mumin-Masken für Opernaufführungen unter Beweis. Dass die Trolle auch heute noch zu den wichtigsten finnischen Kulturgütern gehören, lässt sich an der Begeisterung ablesen, mit der das Land den Geburtstag der Künstlerin zelebriert.

Alle Fotos aus der Ausstellung “Tove Jansson” im Ateneum Helsinki. Vielen Dank an das Museum für die freundliche Fotoerlaubnis!