Zuletzt aktualisiert am 26. September 2019 um 17:49
Kunst mit Kindern? Eine Idee, die manche Familien ziemlich anstrengend finden. In dem Fall sollte man nach Karlsruhe fahren: Im ZKM dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie, geht Kunst mit Kindern auf einmal wie von selbst.
Wo Computerspiele als Kunstwerke ausgestellt werden
In Karlsruhe war man schneller als in New York. Das ZKM hat schon 1997, 15 Jahre vor dem New Yorker Museum of Modern Art, begonnen, Computerspiele unter Kunstaspekten auszustellen.
Die “Gameplay”-Abteilung im Medienmuseum des ZKM wurde im Sommer 2013 in aktualisierter Form neu eröffnet. Auf einem ganzen Stockwerk kann man spielen: Games aus der Frühphase der Computerspiele, ganz neue Spiele, künstlerisch anspruchsvolle und von Künstlern kreierte Games. An PCs, an Playstations mit Wandbildschirmen, an bewegungsintensiven Stationen.
Interaktive Medienkunst im ZKM
Das ist nicht alles an virtuellem Spaß im ZKM. Die Etage unter der Game-Plattform gehört der interaktiven Medienkunst.
Auf einem Bildschirm wachsen Pflanzengebilde, wenn man die lebenden Topfpflanzen vor dem Screen berührt. Ein kleiner Druck auf den Kaktus, und: Game over, neue Pflanze!
Man spielt mit projizierten Riesenblasen
oder komponiert synästhetische Musik, indem man konstruktivistische Formen auf einem Bildschirm anklickt.
Man kann auch mit dem Rad durch schwindelerregende virtuelle Städte fahren. (Siehe Bild ganz oben: Jeffrey Shaw, The Legible City)
Nach einem gelungenen Besuch hat man es unter Umständen geschafft, dass
a) der Vater schleunigst das Museumsrestaurant ansteuert, weil ihm von den übergroßen virtuellen Abgründen schwummrig geworden ist, und dass
b) die kulturbeflissene Mutter zu glauben beginnt, dass sie ihre Borniertheit gegenüber Computerspielen ablegen sollte.
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