Zuletzt aktualisiert am 22. August 2022 um 18:22
… und es wäre um die Mitte des 19. Jahrhunderts, dann würden wir uns vielleicht in eleganten Salons unterhalten.
Gesellschaftsmaler würden Bilder von uns und unserer Familie anfertigen, auf denen alle luxuriös gekleidet wären. (Wie oben: Mrs. Cornelia Ward Hall and her
Children, 1880 gemalt von Michele Giordigiani, zu sehen im Museum of the City of New York)
Und ins Theater würden wir wohlriechende Pfefferminzbonbons mitnehmen, die man in einer Bonbonniere aus Gold, Platin und Edelsteinen um den Hals trüge.
Aber nur, wenn wir zu der “Gilded Society” gehören würden, der “vergoldeten” Oberschicht des New Yorker Bürgertums.
Viel wahrscheinlicher wäre es, dass wir arme Einwanderer aus Deutschland, Osteuropa, Irland, Italien wären, die hart für den Unterhalt ihrer Familien arbeiten müssten. Dann würden wir vermutlich in einem der engen Tenement Buildings an der Lower East Side wohnen.
Wir würden mit etwa sechs Personen in einem Bett schlafen und unser Wasser auch bei erstickender Sommerhitze auf heißen Kohleöfen abkochen, um nicht an Bakterien zu erkranken. Nach einem Besuch im Lower East Side Tenement Museum kann man sich ein kleines bisschen vorstellen, wie sich der Alltag in einer Wohnung dieser alten Backsteingebäude angefühlt hätte.
Heute ist die Lower East Side hip, und wie man früher als reicher oder armer Mensch in New York gelebt hätte, kann man nur noch in Museen sehen. Das lohnt sich!
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