Zuletzt aktualisiert am 9. September 2018 um 22:11

Wenn es um die ästhetische Erziehung des Menschen geht, sollte man auf Miffy in keinem Fall verzichten.

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Leider jedoch mussten genau dies die meisten Kinder, die in der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts geboren wurden, während ihrer Miffy-relavanten Lebensjahre tun. Als Ikone war Miffy stets präsent; nicht zuletzt als stilistische Urahne solcher Geschöpfe wie Hello Kitty, doch Dick Brunas Miffy-Bücher waren kaum noch zu haben.

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In Großbritannien änderte sich das im Jahr 2014: Mit großem Brimborium wurde Miffy im Frühjahr jenes Jahres relauncht. Was de facto bedeutete: Eine Auswahl der Miffy-Büchlein wurde mit leicht modernisiertem Text neu herausgegeben. Man hatte Dick Brunas gereimte, aus dem Niederländischen übersetzte Vierzeiler schlicht ein wenig entstaubt und dem Publikum die “New Miffy” dann mit beträchtlichem Marketingaufwand präsentiert.

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Eigentlich viel Lärm um wenig, aber das Ergebnis war erfreulich: Endlich rückte eine klassische und künstlerisch erstklassige Bilderbuchreihe wieder in den Fokus, wenngleich zunächst nur im englischsprachigen Raum. In Deutschland zog Diogenes zwei Jahre später nach. Kontinuierlich legt der Zürcher Verlag neue Miffy-Bücher auf, wenngleich man auf die deutsche Ausgabe einiger Miffy-Highlights noch wartet. Zur Not kann man sich mit den englischen Ausgaben begnügen. MIFFY IN THE GALLERY zum Beispiel, Dick Brunas Kunstbuch mit dem Häschen und einer der auf Englisch neu aufgelegten Bände (im Verlag Simon and Schuster), funktioniert vor allem dank der Bilder; eine grobe Textversion ist schnell übersetzt oder selbst erfunden.

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